Dienstag, 15. Mai 2018
NEWS! "Eine riskante Mission" als ebook erhältlich!
Hallo Ihr Lieben,
ab sofort ist mein neuer Roman bei Amazon als ebook erhältlich. :) Die anderen Plattformen werden in den nächsten Tagen folgen und Ende Mai gibt es das Buch dann überall im Buchhandel als Taschenbuch!
Eine riskante Mission
Liebe Grüße,
Verena <3
Samstag, 5. Mai 2018
Exklusiv vorab: 1. Kapitel von "Eine riskante Mission"
Hallo Ihr Lieben,
da nächste Woche das ebook zu "Eine riskante Mission" erscheint, lade ich Euch hier ein, das erste Kapitel vorab zu lesen. Viel Spaß! ;)
da nächste Woche das ebook zu "Eine riskante Mission" erscheint, lade ich Euch hier ein, das erste Kapitel vorab zu lesen. Viel Spaß! ;)
Inhaltsangabe:
Als Josh seine Heimatstadt
London verlässt, um in einer Auffangstation für Schimpansen in Nigeria zu
arbeiten, ahnt er bereits, dass dies das Abenteuer seines Lebens wird. Tierärzte,
Forscher und freiwillige Helfer unternehmen alles, um die Menschenaffen vor
Wilderern zu beschützen und gefangene Tiere zu befreien. Die größte Herausforderung
für Josh ist jedoch die Begegnung mit dem attraktiven Tierarzt Matt, in den er
sich Hals über Kopf verliebt. Und das ausgerechnet in einem Land, in dem auf
Homosexualität teilweise noch die Todesstrafe steht …
Eine riskante Mission
„Immer wieder bedrängen mich
schreckliche Bilder in dieser Welt, so auch die verzweifelten Blicke von
Schimpansen in Ketten oder in Versuchslabors. Das beeinträchtigt sogar meine
Beobachtung der frei lebenden Schimpansen. Sobald ich denke 'sind sie nicht
glücklich?' sehe ich Schimpansen vor mir, die in winzigen Gefängnissen stecken,
obwohl sie kein Verbrechen begangen haben. Wer das einmal gesehen hat, kann es
nie mehr vergessen.“
Jane Goodall
1
Mai
„Jamie! Thomas!“ Ich dränge mich an den anderen Zoobesuchern vorbei,
um meine Neffen nicht aus den Augen zu verlieren. „Nicht so schnell, die Affen
laufen doch nicht davon! Wenn ich euch verliere, reißt mir eure Mutter den Kopf
ab!“
Ich
entschuldige mich halbherzig, als ich einen Mann fast umrenne und hetze weiter.
Eigentlich brauche ich mir keine Sorgen zu machen, denn ich weiß genau, wo ich
die beiden finde. Aber Jamie ist sieben und Thomas vier – und ich habe schließlich
die Verantwortung für sie. Und da ich nicht nur diese trage, sondern auch den
gesamten Proviant, inklusive gefühlten zehn Liter Wasser und Saft, schwitze ich
wie ein Schwein, als ich endlich am Schimpansengehege ankomme. Dass wir den wärmsten
Mai seit Jahren haben, kommt erschwerend hinzu.
„Danke fürs
Warten“, sage ich japsend und verdrehe die Augen. Jamie und Thomas bemerken
mich kaum. Sie drücken ihre Näschen an der großen Scheibe platt und haben nur
Augen für die Schimpansen. Vor allem für einen von ihnen.
„Izzy!
Izzyyyyyy!“ Thomas klopft gegen die Scheibe und ich muss ihn davon abhalten, während
mich eine Frau neben uns entrüstet ansieht. Ich will ihr sagen, dass nicht ich
die Rabauken erzogen habe, sondern meine Schwester, aber ich lasse es. Sanft
nehme ich Thomas’ Handgelenk
und schüttle es, sodass seine kleine Hand auf und ab wedelt.
„Siehst du?
Du kannst Izzy auch winken“, erkläre ich ihm. „Er kommt von ganz alleine, wenn
er uns sieht, warte ab.“
Thomas sieht
mich kurz an, dann strahlt er übers ganze Gesicht, winkt und beginnt auf und ab
zu hüpfen. Jamie schließt sich ihm lachend an, gemeinsam rufen sie nach Izzy.
Neben uns
höre ich ein spöttisches Lachen.
„Mama, die meinen echt, der Affe kommt her, wenn sie
winken!“
„Schon gut,
Susan. Sie wissen eben nicht, dass man Tiere zu nichts zwingen kann. Sei brav
und hampel nicht herum, ja?“ Die Mutter des Mädchens wirft mir einen herablassenden
Seitenblick zu, der mich wohl darauf hinweisen soll, dass ich mit Ende zwanzig offensichtlich
zu jung und zu dumm bin, meine Kinder anständig zu erziehen. Langsam verliere
ich die Geduld und will etwas erwidern, als Thomas plötzlich freudig quietscht.
„Onkel Josh! Er hat uns gesehen!“
Ich wende
mich wieder zur Glasscheibe und sehe einen Schimpansen in einem wortwörtlichen
Affentempo auf uns zurasen. Izzy hat mit seinen achtzehn Jahren eine
beeindruckende Statur, weswegen es richtig gefährlich aussieht. Die
Zoobesucher, die direkt an der Scheibe stehen, (inklusive Mutter- und
Minizicke) weichen erschrocken zurück, nur Jamie, Thomas und ich bleiben
unbeirrt stehen. Izzy ist völlig aus dem Häuschen. Übermütig springt er ein
paarmal gegen die Scheibe und macht einen Rückwärtssalto, bevor er direkt vor
mir stehen bleibt. Seit beinahe achtzehn Jahren haben wir ein Ritual, das mich
jedes Mal wieder bis ins Tiefste meines Herzens berührt. Ich gehe in die Hocke
und lege meine Hände flach gegen die Scheibe. Izzy macht genau das Gleiche, achtet
penibel darauf, dass seine Finger an derselben Stelle sind wie meine. Ich höre
ein Raunen hinter uns – die Reaktion der Menschen bin ich nach all den Jahren
schon gewohnt. Einige Sekunden lang sehen Izzy und ich uns an, genießen schweigend
das Wiedersehen. Ich blicke in die runden, bernsteinfarbenen Augen, nehme die
feinen Härchen auf seiner Oberlippe wahr. Für den Bruchteil einer Sekunde taucht
das Bild eines zehnjährigen Jungen vor meinem inneren Auge auf, der ein
Schimpansenbaby im Arm hält und ihm liebevoll das Fläschchen gibt.
„Hey, ich
sehe da ein paar graue Haare in deinem Bart“, flüstere ich grinsend. Hinter uns
ist es völlig still geworden. Plötzlich grinst Izzy breit zurück, dann schürzt er
die Lippen und setzt einen dicken Schmatzer gegen die Scheibe. An dieser Stelle
lachen die Leute …wie immer. Ich deute mit einem Kopfnicken auf meine Neffen,
die es gar nicht erwarten können, Izzys Aufmerksamkeit zu erlangen.
„Na, alter Junge? Willst du Jamie und Thomas nicht
begrüßen?“
Izzy gehorcht
aufs Wort und widmet sich den Kindern, deren Augen vor Freude aufleuchten. Sie
geben Küsschen durch die Scheibe, springen auf und ab, und Izzy macht Purzelbäume.
„Onkel, Josh!
Erzählst du uns nochmal, wie Izzy bei dir zu Hause gewohnt hat?“, fragt Jamie.
„Bitte!“
„Ja! Ja! Ja!
Erzähl uns von Izzy!“ Thomas hüpft und klatscht begeistert in die Hände. Izzy
tut es ihm gleich und erntet dafür Lacher von den Zoobesuchern. Ich spüre, wie
die Menge hinter uns größer wird und neugierig näher rückt.
Ich lache,
peinlich berührt und stolz zugleich.
„Ihr habt die
Geschichte doch schon tausendmal gehört, Kinder“, antworte ich amüsiert.
„Ich will die
Geschichte auch hören!“, sagt jemand hinter uns und kurz danach ertönt
zustimmendes Gemurmel. Ich sehe mich um und blicke in ein pausbäckiges
Jungengesicht von etwa elf, zwölf Jahren, das mich erwartungsvoll ansieht. Die Mutterzicke
sieht peinlich berührt zu Boden, während die Minizicke mentale Todeslaser auf
Thomas und Jamie abfeuert.
„Na schön“,
sage ich, während die Leute noch ein wenig dichter herankommen. Gut, dass es
schon spät ist und nicht mehr so viele Besucher im Zoo sind. Thomas streckt
seine Arme nach mir aus, woraufhin ich ihn hochnehme. Aus dem Augenwinkel nehme
ich wahr, dass auch Izzy auf den Arm genommen werden will. Wieder lachen die
Leute. Ich streiche Jamie über das Haar und blicke zu Izzy hinüber. „Wie ihr
wisst, hat euer Grandpa sehr lange im Zoo gearbeitet. Er war hier im Affenhaus
für alles verantwortlich und hat sich sehr gut um seine Schützlinge gekümmert.
Eines Tages brachte ein Schimpansenweibchen ein Junges zur Welt …“
„Izzy!“,
unterbricht mich Thomas begeistert und hüpft auf meinem Arm auf und ab.
„Ja, Izzy“,
wiederhole ich lachend. „Nun, aus irgendeinem Grund wollte die Affenmama ihr
Junges nicht und hat es verstoßen.“
„Wie
gemein!“, wirft der pausbäckige Junge ein.
Ich zucke mit
den Schultern. „Leider kommt es im Tierreich immer wieder vor, dass die Mütter
ihre Jungen nicht annehmen. Die genauen Gründe dafür kennt man nicht.“
„Aber dann
hat Grandpa Izzy mit heimgenommen!“, verkündet Thomas stolz.
Ich nicke
grinsend. „Ja, er hatte sehr viel Erfahrung mit Affenbabys und da hat man ihn
gefragt, ob er Izzy rund um die Uhr versorgen könnte, denn sonst würde er
sterben. Also ist das kleine Affenbaby bei uns eingezogen und hat die ganze
Familie auf Trab gehalten.“
Izzy grinst
hinter der Scheibe so breit, dass für einen Moment nur seine gelben, großen
Zähne zu sehen sind. Er weiß ganz genau, dass wir über ihn sprechen.
„Wir haben es
mit der Flasche aufgezogen, mussten es alle zwei, drei Stunden füttern, wickeln
und herumtragen – genau wie bei einem Menschenbaby auch. Manchmal bin ich in
der Schule fast eingeschlafen, weil ich Izzy nachts unbedingt füttern wollte.
Wir haben sehr viel miteinander gespielt, eure Tante Tess war damals erst vier
Jahre alt. Sie wollte Izzy sogar mit in den Kindergarten nehmen, aber das ging
natürlich nicht.“
Wieder Gelächter
bei den Zoobesuchern.
„Und dann
musste er wieder in den Zoo zurück?“, fragt ein etwa fünfzehnjähriges Mädchen.
Als ich sie ansehe und ihr zulächle, wird sie rot und streicht sich peinlich
berührt eine Haarsträhne hinters Ohr.
Ich nicke.
„Ja, mit einem halben Jahr mussten wir Abschied von Izzy nehmen, denn es war
wichtig, dass er unter seinesgleichen aufwächst. Wir hatten eine sehr
turbulente Zeit hinter uns und der Abschied fiel uns unheimlich schwer. Wir
Kinder haben viel geweint.“
„Hat Izzy
auch geweint?“, fragt Thomas, obwohl er die Antwort schon kennt.
„Natürlich
war Izzy zuerst auch sehr traurig, aber der Zoo fand eine neue Mama, die ihn
adoptiert hat.“ Ich zeige auf eine ältere Affendame, die weiter hinten im
Gehege auf einer Plattform sitzt und ausgiebig einen ihrer Artgenossen
entlaust. „Mara hatte kurz zuvor eines ihrer Jungen verloren. Sie hat Izzy
sofort akzeptiert und auch von der Gruppe wurde er gut aufgenommen. Das ist bei
Schimpansen sehr wichtig. Seht ihn euch an.“ Ich zeige auf Izzy, der sich
sofort der ihm gewidmeten Aufmerksamkeit bewusst ist, und Faxen macht. Er
springt wie ein Riesenfrosch auf und ab, zieht Grimassen und schüttelt wild den
Kopf. Die Leute lachen wieder – und dann klatschen sie Beifall. Auch das bin
ich schon gewohnt, schließlich ist es nicht das erste Mal, dass ich hier im Zoo
Izzys Geschichte erzähle.
****
Als wir wenig
später Richtung Ausgang spazieren, kommt uns die stellvertretende Zoodirektorin
Sarah entgegen. Sie war schon hier, als Dad leitender Tierpfleger war, ich
kenne sie, seit ich denken kann.
„Hey, Josh!“,
begrüßt sie mich mit einer herzlichen Umarmung, bevor sie sich Jamie und Thomas
widmet. „Na, Jungs? Habt ihr Izzy mal wieder einen Besuch abgestattet?“
Die Jungs
nicken begeistert. Thomas wirkt schon etwas müde, aber Jamie erzählt stolz, wie
wir die Besucher unterhalten haben.
„Das ist
schön.“ Sarah streichelt Jamie über den Kopf. „Hey, wir sollten Extraeintritt
im Affenhaus verlangen, wenn euer Onkel alte Geschichten über Izzy erzählt“,
sagt sie lachend und zwinkert mir fröhlich zu. Ich erwidere ihr Lachen.
„Lass dich
doch mal wieder blicken, Sarah. Dad würde sich bestimmt freuen!“
„Mach ich, sobald
ich jetzt mal ein paar Tage freihabe!“, antwortet sie. „Ich ruf ihn an.“ Wir
verabschieden uns und machen uns auf den Weg zum Zug. Der Zoo liegt eineinhalb
Stunden Bahnfahrt von London entfernt, weswegen wir Izzy nicht jedes Wochenende
besuchen können – was die Jungs am liebsten tun würden. Als wir endlich sitzen,
schläft Thomas schon bald auf meinem Schoß ein.
„Onkel Josh?“
Jamie sieht mich nachdenklich an.
„Ja?“
„Wenn ich
groß bin, will ich so sein wie du. Und dann gehe ich auch nach Afrika zu den Schimpansen.“
Jamie nickt entschlossen, um sein Vorhaben zu unterstreichen und lehnt sich gähnend
zurück.
Ich lächle.
„Das ist schön, Jamie. Da wird deine Mum sehr stolz auf dich sein.“
Ich ziehe
Thomas näher an mich und sinke seufzend in die Lehne der Sitzbank zurück. Jamie
hat mich wieder daran erinnert, dass ich in nicht einmal zwei Wochen nach
Nigeria aufbrechen werde, um im „Chimps Sanctuary Center“ zu arbeiten. Die
Auffangstation kümmert sich um verletzte Schimpansen und verwaiste Jungen und
engagiert sich stark gegen das grausame Abschlachten und Ausbeuten dieser
wundervollen Geschöpfe. Vorfreude vermischt sich mit einem mulmigen Gefühl der
Angst, was mich dort wohl erwarten wird. Ich blicke in die kleinen Gesichter
meiner Neffen und denke bekümmert an den Rest der Familie, den ich bald für
lange Zeit nicht mehr sehen werde. Der Vertrag in Nigeria läuft vorerst zwei
Jahre, Verlängerung nicht ausgeschlossen. Klar, werde ich Urlaub haben und
meine Familie besuchen, doch mein vorläufiges Zuhause wird nun erstmal Nigeria
sein.
Meine
Schwester Jenny nimmt mir den immer noch etwas schlaftrunkenen Thomas ab,
während wir in die gemütliche Wohnküche gehen. Ich bin immer wieder aufs Neue
fasziniert von der Einrichtung. Betritt man Jennys Wohnung, könnte man denken,
man wäre eben mal nach Schottland gebeamt worden. Fast alles ist in Karos
gehalten – die Stuhlpolster, die Vorhänge, die Tischdecke –, mir wird manchmal
regelrecht schwindelig davon. An den Wänden hängen Bilder von den weiten,
schottischen Highlands. Jennys Mann Pete ist Schotte, und das durch und durch.
Wenn er nicht gerade in der Bank arbeitet, trägt er fast ausschließlich seinen
traditionellen Kilt. Sogar Jamie und Thomas sind mit Minikilts ausgestattet
worden. Pete ist ein Rotschopf, wie es sich für einen anständigen Schotten
gehört, und diese Gene hat er an seine Jungs weitergegeben. Die rotblonden Haare
der beiden sieht man meilenweit. Pete ist ein feiner Kerl, und er tut alles für
seine Familie. Jenny hat richtig Glück mit ihm.
„Na? Ihr
scheint ja einen anstrengenden Tag gehabt zu haben“, stellt Jenny erfreut fest.
„War es schön? Wie geht es Izzy?“ Sie setzt ihren Jüngsten auf einem Stuhl ab und
streicht ihm liebevoll über den Kopf. Thomas gähnt herzhaft, dann ist er
plötzlich wieder hellwach.
„Onkel Josh
hat alle Leute unterhalten, Mummy! Wir hatten gaaaaanz viel Publikum“,
berichtet er mit ausholenden Handbewegungen stolz. Jamie nickt zustimmend,
während er neben seinem kleinen Bruder Platz nimmt.
„Ja, und Izzy
hat Faxen gemacht und Küsschen gegeben.“ Sie lachen beide, Jenny und ich
stimmen mit ein.
„Sag mal,
hast du geglaubt, wir sind ein ganzes Wochenende weg?“, sage ich ächzend,
während ich den Rucksack abnehme und ihn auf den Tisch stelle. „Ich hätte eine
ganze Schulklasse versorgen können.“
Jenny
schüttelt lachend den Kopf. „Ach was, Kinder brauchen nun mal viel zu trinken,
und die beiden haben ständig Durst.“
„Na ja, heute
war anscheinend kein Trinktag, ich hab die Hälfte wieder zurückgeschleppt“,
antworte ich, während ich mir einen karierten Stuhl zurechtrücke und mich
setze. Jenny streicht mir über den Kopf.
„Och, du
Armer. Du musst ja fix und fertig sein. Willst du ein schönes, kaltes Bier?“
Ich nicke.
„Ja, gern. Das hab ich mir heute wirklich verdient.“ Ich sehe mich um. „Wann
kommt Pete nach Hause?“
„Er hat
vorhin angerufen, dass er noch zu einem Kunden muss. Wird wohl etwas später
werden.“ Jenny nimmt eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank, entfernt den
Kronkorken und reicht sie mir. Ich nicke dankbar und nehme ein paar kräftige
Schlucke.
„Schade. Aber
wir sehen uns ja dann am Wochenende zu meiner Abschiedsparty, ja?“
Jenny setzt
sich zu mir.
„Ich kann
immer noch nicht glauben, dass du für so lange Zeit weg sein wirst“, sagt sie niedergeschlagen
und seufzt schwer. „Das wird ganz schön komisch sein, ohne meinen nervigen
kleinen Bruder“, fügt sie gequält lächelnd hinzu.
„Ich hab auch
so einen nervigen, kleinen Bruder!“, wirft Jamie mit erhobenem Finger ein,
woraufhin ihm Thomas mit der Faust gegen die Schulter boxt. Jamie schreit auf
und schubst Thomas, sodass er fast vom Stuhl fällt.
Jenny fängt
ihn gerade noch auf und schüttelt tadelnd den Kopf.
„Ja, manchmal
nerven kleine Brüder, aber wenn sie dann mal nicht da sind, vermisst man sie
und wünscht sich, von ihnen genervt zu werden. Also vertragt euch, okay?“
„Okay, Mum“,
antworten die Jungs gleichzeitig.
Jenny sieht
mich mit einem traurigen Lächeln an.
„Musste es
denn ausgerechnet Afrika sein? Du bist so weit weg …wenn irgendetwas passiert.“
Sie wendet den Blick ab und seufzt schwer. „Dieser Job ist mit Sicherheit gefährlich.“
Ich werfe von ihr einen Blick zu den Jungs, die sind jedoch damit beschäftigt,
die Reste unseres Proviants zu durchstöbern.
„Hey … ich
bin ja nicht für immer weg. Und es wird nichts passieren. Die Schutzstation hat
viele Mitarbeiter – auch einheimische, die von Anfang an dabei sind. Und ich
bin Zoologe und kein Ranger.“
Dass ich sehr
wohl an den Missionen teilnehme, in denen die Tiere aus gefährlichen
Situationen befreit werden, habe ich meiner Familie verschwiegen, aber ich habe
das Gefühl, sie ahnt es. Ich stehe auf und lege meine Hände auf Jennys
Schultern. „Endlich erhalte ich die Chance, mich um Menschenaffen zu kümmern … sie
zu beobachten, noch dazu in ihrer natürlichen Umgebung. Freu dich doch für
mich.“
Jenny hebt
den Kopf, ihre graublauen Augen schimmern verdächtig. „Das tu ich ja, Josh. Aber
zwei Jahre lang! Mann, das ist echt ’ne verdammt
lange Zeit!“
„Erstens
komme ich nach Hause, wenn ich Urlaub habe, zweitens so lang sind zwei Jahre
auch wieder nicht. Hey, zu deinem neununddreißigsten Geburtstag bin ich mit
großer Wahrscheinlichkeit wieder ganz zu Hause.“ Ich grinse sie frech an. Jenny
schlägt mir vor die Brust.
„Ach du!“
Ich küsse sie
lachend auf die Wange, trinke noch einen Schluck von meinem Bier und wende mich
an meine Neffen.
„Ich muss los, Jungs. Bekomme ich noch eine
Umarmung?“
Jamie und
Thomas nicken eifrig und schubsen sich gegenseitig, im Kampf um die erste
Umarmung. Jenny ermahnt die beiden erneut, nett zueinander zu sein, und wirft
mir einen resignierten Blick zu.
„Bedankt euch
bei Onkel Josh, Jungs. Und danach macht ihr euch bettfertig.“
Es folgt –
wie erwartet – synchroner Widerspruch, da sind sie sich wieder einig.
Lachend
schließe ich die Jungs gleichzeitig in die Arme und wuschle durch ihre roten Haare.
„Bis
Samstag!“
****
Na? Seid Ihr neugierig darauf, wie es Josh in Afrika ergehen wird und was er dort alles erlebt? :) Es wird in jedem Fall gefährlich, dramatisch, lustig, traurig, aufregend, romantisch und - natürlich - auch erotisch ;)
Freitag, 4. Mai 2018
News!
Hallo Ihr Lieben,
ich freue mich, verkünden zu dürfen, dass mein neuer Roman "Eine riskante Mission" voraussichtlich bereits nächste Woche als Ebook erscheinen wird :) Ende Mai folgt dann das Taschenbuch :)
Klappentext:
ich freue mich, verkünden zu dürfen, dass mein neuer Roman "Eine riskante Mission" voraussichtlich bereits nächste Woche als Ebook erscheinen wird :) Ende Mai folgt dann das Taschenbuch :)
Klappentext:
Als Josh seine Heimatstadt
London verlässt, um in einer Auffangstation für Schimpansen in Nigeria zu
arbeiten, ahnt er bereits, dass dies das Abenteuer seines Lebens wird. Tierärzte,
Forscher und freiwillige Helfer unternehmen alles, um die Menschenaffen vor
Wilderern zu beschützen und gefangene Tiere zu befreien. Die größte Herausforderung
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